KI im Agenturumfeld

Rechtliche Situation, Chancen und Tipps

ChatGPT, Midjourney, Dall-E2 und viele weitere neue KI-Tools revolutionieren gerade den Markt in der Agenturwelt. Höchste Zeit, sich auch in Form von AgenturCamps der Thematik gemeinschaftlich anzunehmen!

Denn das enorme Potenzial durch KI-Tools und -Techniken geht einher mit existentiellem Handlungsbedarf und ungeklärten, auch rechtlichen Fragen:

Wie verändert KI die Businessmodelle von Agenturen? Welche rechtlichen Stolpersteine sollten wir unbedingt kennen und wie integrieren wir KI erfolgreich in den Agenturalltag?

Kommunikation mit KI - Prompten

Das Potential der KI-Tools und ihre Implikationen für Agenturen

Die sogenannte generative künstliche Intelligenz hat gelernt, uns zu verstehen! Menschliche Sprache zu deuten und passende Antworten bzw. Ergebnisse zu generieren.

Im Ergebnis erhalten wir auf Anfragen an die KI: Texte, Bilder, Videos, Analysen, Grafiken, Code, Konzepte und vieles mehr – ganz nach unseren Wünschen. In oft frappierend guter Qualität. Und ohne nennenswerten Zeitverzug.

Lediglich die Kommunikation mit der KI will gelernt sein. Das sogenannte Prompting. Und natürlich müssen wir am Ball bleiben und uns die Fähigkeiten der wichtigsten Tools aneignen, um die KI-Welle erfolgreich zu surfen.

Laut Daniel Doege (dasagenturcamp), einem der Veranstalter des AgenturCamps mit Fokus KI, vom 5.7.2023 in Frankfurt a.M., stehen wir gerade noch am Anfang der Reise. Wenn wir jetzt mutig und experimentierfreudig einsteigen und uns die digitale Welle auch autodidaktisch zu eigen machen, sollten wir sie erfolgreich nehmen können. Und davon profitieren!

KI-Tools revolutionieren das Agenturgeschäft:

Die neuen Fähigkeiten der KI bedeuten Wandel für die etablierten Businessmodelle vieler, wenn nicht aller Agenturen.
Bezahlmodelle müssen sich angesichts gesteigerter Effizienz in der Content Produktion verändern. Neue Fähigkeiten im Umgang mit der KI müssen erlernt werden. Und die Kunden müssen erfolgreich auf die Reise mitgenommen werden.

Täglich kommen neue Tools hinzu, Unternehmen bauen sich eigene KI-Systeme auf und von entscheidender Bedeutung:
die rechtliche Situation für die Nutzung des Outputs KI-basierter Tools ist bis heute noch alles andere als klar.

Alles ist in Bewegung und das Recht hinkt wie immer hinterher.

Und so gibt es im Agenturumfeld aktuell einen hohen Bedarf, bestehende Fragezeichen im Umgang mit KI zügig aufzulösen und die neuen Möglichkeiten schnellstmöglich auch rechtssicher in das eigene Businessmodell zu integrieren. 

Und welches Format, um hier schnell Antworten, Klarheit und Inspiration zu erhalten, wäre nicht besser geeignet, als ein AgenturCamp? DIE “Unkonferenz”, um sich neuen und komplexen Themen gemeinschaftlich anzunehmen?

AgenturCamp mit Fokus auf KI, in Frankfurt a.M., am 05.07.2023

Ja, es ist gerade die ergebnisoffene und unkonventionelle Art eines AgenturCamps, die es ermöglicht, sich den agilsten und aktuellen Themen schnell anzunähern. Durch gegenseitigen Austausch.

Mit offenen Fragen und wertvollen authentischen Erfahrungsberichten haben die Teilnehmer:innen des AgenturCamps vom 05.07.2023 mit dem Schwerpunkt KI ihre Sessions selbst gestaltet. Und so zu einer einzigartig lebendigen und wertschätzenden Stimmung mit unerwarteten Ergebnissen beigetragen.

Eine Erkenntnis hat uns alle hierher gebracht: das Potenzial der neuen Tools und Technologien, von ChatGPT, über Dall E bis Midjourney, ist jetzt schon gewaltig und es wird in Kürze jede Menge weiterer und noch leistungsfähigerer Tools für alle mögliche kreativen Anwendungsbereiche geben.

Wir, die Agenturen, stehen deshalb mehr denn je vor der Herausforderung, neue Prozesse, Tools und Fähigkeiten zu erlernen, um die Vorteile der KI für uns voll auszuschöpfen. Und nicht auf der Strecke zu bleiben. Kein Arbeitsbereich bleibt ausgenommen.

Und es zeichnet sich sehr deutlich ein “Leistungsshift” ab, der mehr strategische Steuerung und weniger Handarbeit erfordert. Mit anderen Worten: wir dürfen wieder richtig kreativ sein und werden zusehends von etablierten Fließbandarbeiten befreit.

Denn die KI bietet uns neue Chancen und Möglichkeiten für kreatives Arbeiten – mit der Aussicht auf schnelleren, kostengünstigeren Content und das Potenzial, Außergewöhnliches zu schaffen.

Diese Aussichten können begeistern und beflügeln. Sie können aber auch lähmen und Angst machen, angesichts der großen Herausforderung, KI erfolgreich und zügig in die eigenen Geschäftsmodelle und Arbeitsumgebungen zu integrieren.

Und so war natürlich auch nicht alles nur Jubelstimmung. Es gab auch düstere Hinweise darauf, dass das traditionelle Kerngeschäft der Agenturen durch die Verwendung von KI durchaus gefährdet ist.

Denn der rasante Aufstieg der neuen Tools und Technologien geht einher mit sinkenden Budgets für Standardlösungen. Und auch das disruptive Potenzial von KI-Anwendungen ist groß. Bestimmte Arbeitsbereiche verändern sich gerade enorm.

So z.B. die Content-Produktion. Texter:innen und Designer:innen müssen den Sprung schaffen, sich die neuen Tools zu eigen zu machen und mit ihnen zu arbeiten. Denn ihre besonderen Fähigkeiten, gut und kreativ formulieren oder bildlich gestalten zu können, sind „dank“ KI nicht mehr exklusiv.

Die Adaption von KI in bestehende Arbeitsabläufe und das eigene Businessmodell muss deshalb erfolgreich, kreativ und möglichst schnell umgesetzt werden.
Auch hier war der gegenseitige agenturübergreifende Austausch, wie das am besten gelingen kann, sehr befruchtend und für viele befreiend.

Maßgeblich beigetragen zum Erfolg dieses Camps und zum Auflösen von Fragezeichen, hat neben den intrinsisch motivierten Teilnehmer:innen und der professionellen Moderation durch Daniel Doege und Hans-Gerhard Kühn (dasagenturcamp.de) auch die Rechtsexpertin Dr. Karolin Nelles (Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH).

Vier spontane Tipps von ihr zum initialen Umgang mit KI in Agenturen:

  1. Proaktiv mit dem Thema umgehen – auch mit den Kunden. Also reden, reden, reden… .
  2. Regelungen zur Vermeidung von Wildwuchs mit den KI-Tools erarbeiten. Leitplanken schaffen für den gemeinsamen Umgang mit KI.
  3. Ergebnisse aus KI-Tools aus Urheberrechtsgründen nie eins zu eins übernehmen. Immer etwas Eigenes beimengen und die Tools als Tools nutzen.
  4. Und ganz wichtig: Begeisterung für das Thema KI in der Agentur schaffen.

Was ich mitgenommen habe:

  • JA! KI unbedingt weiter nutzen und keine Angst davor haben.
    Auf Rechtssicherheit und Transparenz achten! Die Kunden mit einbeziehen!
  • Unbedingt die Businessvarianten der Tools nutzen, um sensible Daten nicht der Öffentlichkeit preiszugeben.
  • Sensible Daten, wie Namen, Konzeptideen, etc., beim prompten aussparen.
  • “Shit in – shit out” – ganz wesentlich für gute Ergebnisse bei ChatGPT und Midjourney ist das optimale prompten. Also die bestmögliche Formulierung der Anweisungen, sowie ausreichend guter Kontext für die KI – für bestmögliche Ergebnisse.
  • Das Anlegen von Prompt Bibliotheken wurde wärmstens empfohlen. Und das schnellstmögliche Aneignen von eigener Erfahrung mit dem Prompten, um die Möglichkeiten und Stolpersteine im Umgang mit KI schnell kennenzulernen.
  • Urheberrecht: Eine KI kann kein Urheberrecht geltend machen, da hierfür eine menschliche, geistige Leistung zugrunde liegen muss. Zumindest nach deutschem Recht.
  • KI-Tools sollten allesamt als TOOLS begriffen werden. Wenn wir mit ihnen arbeiten, können wir Außergewöhnliches schaffen. Und das schnell. Keinesfalls sollte KI-Output ungeprüft und ohne eigenen Input verwendet werden.
  • Auf www.ki-toolparty.de finde ich viele neue Tools vorgestellt.
  • Die Bezahlmodelle in Agenturen werden sich verändern. Neue Businessmodelle müssen entwickelt, und KI Tools intelligent eingesetzt werden.
  • Was jetzt ansteht ist, dass Agenturen von Alltagsarbeiten zunehmend befreit, wieder so richtig kreativ arbeiten können.
  • Begeisterung, Experimentierfreudigkeit und Mut für den digitalen Wandel mit KI sind Voraussetzung und Garant für künftigen Erfolg.
  • Leinen los 🙂