Wir, die Agenturen, stehen deshalb mehr denn je vor der Herausforderung, neue Prozesse, Tools und Fähigkeiten zu erlernen, um die Vorteile der KI für uns voll auszuschöpfen. Und nicht auf der Strecke zu bleiben. Kein Arbeitsbereich bleibt ausgenommen.
Und es zeichnet sich sehr deutlich ein “Leistungsshift” ab, der mehr strategische Steuerung und weniger Handarbeit erfordert. Mit anderen Worten: wir dürfen wieder richtig kreativ sein und werden zusehends von etablierten Fließbandarbeiten befreit.
Denn die KI bietet uns neue Chancen und Möglichkeiten für kreatives Arbeiten – mit der Aussicht auf schnelleren, kostengünstigeren Content und das Potenzial, Außergewöhnliches zu schaffen.
Diese Aussichten können begeistern und beflügeln. Sie können aber auch lähmen und Angst machen, angesichts der großen Herausforderung, KI erfolgreich und zügig in die eigenen Geschäftsmodelle und Arbeitsumgebungen zu integrieren.
Und so war natürlich auch nicht alles nur Jubelstimmung. Es gab auch düstere Hinweise darauf, dass das traditionelle Kerngeschäft der Agenturen durch die Verwendung von KI durchaus gefährdet ist.
Denn der rasante Aufstieg der neuen Tools und Technologien geht einher mit sinkenden Budgets für Standardlösungen. Und auch das disruptive Potenzial von KI-Anwendungen ist groß. Bestimmte Arbeitsbereiche verändern sich gerade enorm.
So z.B. die Content-Produktion. Texter:innen und Designer:innen müssen den Sprung schaffen, sich die neuen Tools zu eigen zu machen und mit ihnen zu arbeiten. Denn ihre besonderen Fähigkeiten, gut und kreativ formulieren oder bildlich gestalten zu können, sind „dank“ KI nicht mehr exklusiv.
Die Adaption von KI in bestehende Arbeitsabläufe und das eigene Businessmodell muss deshalb erfolgreich, kreativ und möglichst schnell umgesetzt werden.
Auch hier war der gegenseitige agenturübergreifende Austausch, wie das am besten gelingen kann, sehr befruchtend und für viele befreiend.
Maßgeblich beigetragen zum Erfolg dieses Camps und zum Auflösen von Fragezeichen, hat neben den intrinsisch motivierten Teilnehmer:innen und der professionellen Moderation durch Daniel Doege und Hans-Gerhard Kühn (dasagenturcamp.de) auch die Rechtsexpertin Dr. Karolin Nelles (Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH).
Vier spontane Tipps von ihr zum initialen Umgang mit KI in Agenturen:
- Proaktiv mit dem Thema umgehen – auch mit den Kunden. Also reden, reden, reden… .
- Regelungen zur Vermeidung von Wildwuchs mit den KI-Tools erarbeiten. Leitplanken schaffen für den gemeinsamen Umgang mit KI.
- Ergebnisse aus KI-Tools aus Urheberrechtsgründen nie eins zu eins übernehmen. Immer etwas Eigenes beimengen und die Tools als Tools nutzen.
- Und ganz wichtig: Begeisterung für das Thema KI in der Agentur schaffen.